Keine Antifa ohne Feminismus – Unser Redebeitrag zum internationalen Frauenkampftag

Liebe Genoss:innen,

in unserem Redebeitrag wollen wir die Themen Antifa und Feminismus behandeln.
Zuerst einmal zum Antifaschismus: Antifaschismus steht für Haltung und Bewegung, die sich in Theorie und Praxis gegen jegliche faschistische Gestalt von Gesellschaft wendet. Antifaschismus stellt nicht nur Erklärungen zu einer emanzipatorischen Gesellschaft bereit. Er bekämpft extrem rechte Strukturen mit all ihren Ursachen und Erscheinungen – auch mit Mitteln der Gewalt.

Auch wir gehen davon aus, dass sich Nazis nicht allein mit antifaschistischer Pressearbeit bekämpfen lassen. In militanten Aktionen, Einschüchterungsmanövern, sowie der Deutungshoheit gegenüber Nazis sehen wir eine Notwendigkeit. Dieser Teil der Antifa Arbeit ist häufig männlich dominiert: Männlich sozialisierten Personen wird zugeschrieben wehrhaft, schlagfertig, aggressiv und “stabil” zu sein. Zumindest werden diese Attribute eher mit männlichen als mit weiblichen Personen assoziiert. Sie verweisen auf gesellschaftlich sexistische Zuschreibungen.

Gewalt und Einschüchterung sind für die Feindbekämfpung zwar relevant. In den eigenen Strukturen haben sie jedoch nichts zu suchen. Immer wieder beobachten wir, dass eine Glorifizierung von dem stattfindet, was eigentlich überwunden werden soll: Nämlich Mackertum und Dominanzverhalten. Wir ziehen es vor sich auf Augenhöhe zu begegnen. Antifaschismus funktioniert nicht ohne die Bekämpfung jeglicher Form von Ungleichheit. Auch wenn antifaschistische Strukturen gesellschaftliche Produktions- und somit Machtverhältnisse überwinden wollen, werden diese wissentlich immer weiter reproduziert. Um dem entgegen zu wirken gibt es bereits gängige Praxen: Einige Gruppen haben die Frauenquoten eingeführt, auf den meisten Partys schaffen es Männer mittlerweile sogar angezogen zu bleiben und nur ab und zu jemanden sexuell zu belästigen.

Hiermit hat sich das Potenzial zu kritischer Männlichkeit leider noch nicht erschöpft. – Wir erwarten sehr viel mehr von euch Antifa-Mackern! Es muss deutlich werden, dass jeden Tag feministischer Kampftag ist. Feministische Perspektiven sind für uns inhärenter Teil der antifaschisten Idee und Gegenmacht. Für uns bedeutet Antifa immer auch Feminismus. Lasst uns darum gemeinsam Kämpfen gegen Faschismus und Patriarchat.

Wir fordern: Keine Antifa ohne Feminismus, kein Feminismus ohne Antifa

Solidarität mit allen Frauen*