Veranstaltung mit Lana Sirri bei der queeren Ringvorlesung an der Goethe Uni

Am Dienstag den 16.1. soll es im Rahmen der queeren Ringvorlesung an der Uni Frankfurt zu einer Veranstaltung mit Lana Sirri unter dem Titel: “ What is Islamic feminism?“ kommen.

„Queerfeministisch,kritisch, interdisziplinär!“ beschreibt sich die Vorlesungsreihe des Autonomen Schwulenreferats der Goethe-Uni. Dies wirft bei uns im Zusammenhang mit der bevorstehenden Veranstaltung einige Fragen auf.

Lana Siri, die an der Humbolt Universität promovierte, vertritt Standpunkte, die mit unserem Verständnis von Feminismus und der Emanzipation aller Menschen nicht übereinkommen. Statt sich kritisch mit Religion auseinander zu setzten, versucht sie den Islam „feministisch und Gender sensibel“ zu deuten. Dieses Unterfangen erscheint schwer vorstellbar. Alltägliche Unterdrückungsmechanismen von Frauen sind im Islam (z.B. dem Koran und der Scharia) verankert.

Sofern mensch nicht auf Religionen generell verzichten mag, sollte wenigstens versucht werden die Religion zu reformieren und nicht die Kritik auf ein versöhnliches Minimum zusammenzukürzen. Das Patriarchat ist keine Erfindung des Islams, aber es ist ein Teil von ihm. Das kann und müsste erkannt und bekämpft werden.

Lana Sirri ist nicht bereit die eigene Verstricktheit in Herrschaftsmechanismen zu reflektieren und diese zu überwinden. Sie unterwirft sich ihnen und verteidigt sie gegen Kritik. Damit hat sie am Feminismus etwas grundlegendes nicht verstanden.

Weiter kritisieren wir Lana Sirri für ihre Unterstützung der antisemitischen BDS Kampagne, die einen Boykott Israels auf allen Ebenen und damit dessen langfristige Zerstörung fordert. Im fanatischen Wahn wird alles Übel der Welt auf Israel projiziert. Die Stadt Frankfurt hat mittlerweile aus guten Gründen beschlossen keine Räume mehr für BDS Veranstaltungen zu vergeben. (Siehe unseren Text zur „Kopi-Konferenz“).

Warum lädt nun ausgerechnet ein Schwulenreferat eine BDS Unterstützerin ein? Eine Person, die vermutlich den einzigen Staat im „Nahen Osten“, in dem Homosexuelle nicht durch staatliche Repressionen gefährdet sind, ablehnt. Das leuchtet uns nicht ein.

Eine ausführlichere Kritik an Lana Siri hat die Gruppe AK: Raccoons aus Kassel verfasst. Wir glauben nicht an die Überspitzung, dass die Linke islamisiert werde und distanzieren uns von dem Begriff Geschlechterapartheit, da wir diesen Jargon nicht zielführend für die Debatte finden. Weiter distanzieren wir uns von einzelnen Quellen, die als Grundlage für das Schreiben galten, glauben allerdings dass sie für die Substanz der Analyse irrelevant sind. Der Text dient jedoch als gute Recherchequelle, im Falle der Person Lana Sirri. Zudem erheben wir den Universalismus, der alle Menschen als gleichwertige Individuen versteht zum Ideal und ziehen ihn gegen jegliche religiöse Zwangskollektivierung vor.

Wir fordern daher, dass die Vortragsveranstaltung von Lana Sirri im Rahmen der queeren Ringvorlesung abgesagt wird!

Facebook Veranstaltung zum Vortrag mit Lana Sirri und Saboura Naqsband:
https://www.facebook.com/events/1788443784781418/

http://raccoons.blogsport.de/2017/08/24/islamisierter-pseudofeminismus/